Neubau Wohnüberbauung Wohnen im Alter Würenlingen
Städtebau
Die neuen Wohnhäuser bilden den räumlichen Abschluss des Siedlungsgebietes zur westlich gelegenen Landwirtschaftszone. Im Osten wird die Bebauung durch die Kantonsstrasse, die Siggenthalerstrasse begrenzt. Der Eingang zur Siedlung wird schon in der ersten Etappe durch den Eingangshof an der Strassenkreuzung im Norden der Siedlung definiert. Die übergeordnete Orthogonalität der umliegenden Bebauung und die volumetrische Körnung wird aufgenommen und weitergebaut.
Die neuen Wohnhäuser bilden einen grosszügigen zentralen Wohnhof, über den auch die Feinerschliessung funktioniert. Die klare und hochwertig Fassadengestaltung sowie die grosszügigen Lebensschichten, die jeweils zum Wohnhof gerichtet sind, sollen den Ort auszeichnen.
Die erste Etappe kann vollständig auf der aktuell bestehenden Parzelle 710 realisiert werden ohne dass eine Grenzmutation notwendig ist. Die Erschliessung der Tiefgarage über den Rainackerweg im Norden der Siedlung, fügt sich zurückhaltend in das Ensemble ein. Die Überdachung wird begrünt und so in die Umgebung eingebettet.
Umgebung
Der Eingangshof der Siedlung bildet Ankunfts- und Begegnungsort und soll auch Aufenthaltsort für Bewohner und Passanten sein. Der grosszügige Vorplatz mit einem identitätsstiftenden Hofbaum, soll den Eingang zur Siedlung markieren und gleichzeitig ein Bindeglied zwischen Strassenraum und dem zentralen Wohnhof sein.
Einheimische Bäume werden die neue Wohnsiedlung durchgrünen und Bezug zur Landwirtschaftszone schaffen. Der halböffentliche Wohnhof wird neben den Bäumen durch präzise gesetzte Umgebungselemente, Sitz- und Spielgelegenheiten und einen Gemeinschaftsgarten gegliedert.
Die privaten Aussenbereiche der Erdgeschosswohnungen werden mit leichter Bepflanzung und Staudenbeete abgegrenzt. Auf dem Attikageschoss leistet eine grosszügige, begrünte Dachfläche einen wichtigen vegetativen Ausgleich.
Wohnungen
Die Wohnungen der ersten Etappe sind über ein grosszügiges Treppenhaus mit viel Tageslicht erschlossen. Im Grossteil der Wohnungen ist neben dem offenen Wohnbereich auch ein Zimmer mit direktem Zugang zum Balkon vorhanden. Sämtliche Einheiten orientieren sich gegen Süd und Südwesten zum gemeinsamen Wohnhof hin. Die grosszügige Balkonschicht bietet Aufenthaltsmöglichkeiten und Privatsphäre zugleich. In oder vor jeder Wohnung ist genügend Platz für allfällig notwendige Gehilfen, etc. vorgesehen.
Der grosszügige Gemeinschaftsraum im Haus A ist zum Eingangshof orientiert, lässt sich multifunktional nutzen und ist gleichzeitig auch Adressierung und Kommunikationsmittel der Siedlung. Die Erschliessungen sollen nicht nur Verkehrsfläche, sondern auch gleichzeitig Treffpunkt und Austauschmöglichkeit für die Bewohner sein.
In der ersten Etappe mit den Alterswohnungen werden 17 Einheiten erstellt. In der weiteren Etappe kann ein unterschiedlicher Wohnungsmix erstellt werden. Es sind Familienwohnungen mit grosszügigen und privaten Aussenbereichen im Erdgeschoss bis zu Kleinwohnungen miteinander kombinierbar. Die Volumen lassen eine grosse Flexibilität im Wohnungsmix zu.
Materialisierung Fassade
Eine horizontale Gliederung mit unterschiedlicher Verputzstruktur bindet die Volumen zusammen. Grober Kellenwurf als Sockel im Wechselspiel mit feinem Verputz der Obergeschosse. Die Fenster der Wohnräume und Zimmer sind in die feingliedrige Putzstruktur eingebettet und liegen auf einer massiven Brüstung auf.
Blumentröge auf den vorgelagerten Balkonen vermitteln zwischen dem öffentlichen Platz und dem Wohnraum und bieten zugleich Sichtschutz und Rückzugsmöglichkeit. Die Rückwand der gedeckten Balkonschicht ist mit Holz verkleidet, als warmer Rücken zum Verweilen.
Ort: Würenlingen
Wettbewerb 2020
Architektur:
Architheke AG